Wird man berufsbezogen beim THW eingesetzt?
Ja und nein. Erstmal muss man grundsätzlich in der Grundausbildung alles lernen, was ein THW-Helfer können muss. Das hat in der Regel mit dem Beruf wenig zu tun.
Und danach: Das THW wäre schön dumm, wenn es einen Kommunikationsspezialisten nicht am Funkgerät einsetzt. Oder einen Chemielaboranten nicht an der Trinkwasseraufbereitung. Jedoch gibt es etliche Ortsverbände, wo es gar keine Trinkwasseraufbereitung gibt. Hierfür gibt es allerdings auch eine spezielle Fachgruppe, wo man sich ausbilden lassen kann. Diese Fachgruppe, in diesem Fall die SEEWA, trifft sich dann 1-2 x jährlich zu einer gemeinsamen Übung.
Krieg ich für die Prüfungen an der Uni/im Beruf Urlaub?
Ja sicher. Und das gilt nicht nur für die Uni, sondern auch z.B. für die Meisterprüfung und andere wichtige berufliche Prüfungen. Aus solch wichtigen Gründen kann man sich bis zu einem halben Jahr vom Dienst befreien lassen.
Sind im THW auch Frauen?
Natürlich! Aber nicht viele. Aber die paar, die es gibt, machen ihre Sache ausgezeichnet. Und genau deshalb ist das THW froh über jede Frau, die mitmachen will.
Gibt’s beim THW auch Arbeitsplätze?
Auch das. Aber nicht viele, meist sind es Landes- oder Bundesbedienstete aus dem Verwaltungsfach. Etwa 800 bundesweit.
Ist die Arbeit beim THW gefährlich?
Natürlich ist nichts ohne Risiko. Aber die meisten Unfälle beim THW sind durch Missachtung der einfachsten Sicherheitsregeln entstanden.
„Ich hab mit Technik noch nie was am Hut gehabt. Kann ich das lernen?“
Aber sicher doch. Es hat noch keinen überfordert, mit einer Motorsäge zu arbeiten, Metall zu bearbeiten, mit passenden Geräten Leute aus Autos zu befreien und dergleichen mehr. Manche brauchen etwas mehr Anlaufzeit.
„Ich bin 40. Kann ich noch zum THW?“
Aber klar – wenn es nicht stört, die Grundausbildung mit Leuten zu machen, die halb so alt sind.
„Ich bin vorbestraft…“
Wenn man seine Strafe verbüßt hat oder auf Bewährung ist – kein Problem. Je nachdem, was man getan hat, entscheidet der Ortsbeauftragte, ob man aufgenommen wird.
„Müssen Führungskräfte mehr Stunden machen?“
Eine Führungskraft zu sein, ist eine Vertrauensstellung. Und das Vertrauen der Helfer, die man führen will, muss man sich verdienen. Durch bessere Kenntnisse beispielsweise, die man auf Lehrgängen erlernen kann.
Man muss sich Gedanken machen, wie man Leuten am besten etwas beibringt. Beim THW führt man durch Vorbild, durch Wissen und durch Kommunikation.
„Wie geht das mit dem Einsatz und meinem Arbeitgeber?“
Je nach Tageszeit wird das THW entweder an der Arbeitsstelle oder zuhause anrufen, wenn es einen Einsatz gibt. Man bestätigt den Anruf, und sagt, innerhalb welcher Zeit man da sein kann.
An der Arbeitsstelle: Dem Chef, Ausbilder oder Meister sagen, dass ein THW-Einsatz ist und dass man sofort weg muss. Hinterher gibt’s eine Bestätigung vom THW, dass man auch wirklich einen Einsatz hatte.
Zuhause: In der Regel kein Problem. Die Familie beruhigen, seine Sachen packen und losfahren.
Generell ist es jedoch wichtig, wenn man vorher alle seine Vorgesetzten darüber aufklärt, dass man beim THW ist und eventuell ganz schnell weg muss. Dann gibt’s keine großen Erklärungen, wenn es wirklich soweit ist.
Dauert der Einsatz bis nach 1:00 nachts, muss man am nächsten Tag nicht zur Arbeit. Zur Sicherheit aber dort anrufen (lassen). Und dann ausschlafen. Dauert der Einsatz länger als einen Tag, gibt’s für den Arbeitgeber ein Formular, mit dem er den Lohn (und Nebenkosten) vom THW zurückfordern kann. Deshalb: Egal, wie lange der Einsatz dauert – das Gehalt kommt trotzdem vollzählig aufs Konto.
Ich hab noch mehr Fragen! Wer hilft mir weiter?
Beispielsweise der nächstgelegene Ortsverband. Oder wir. Oder das THW in Bonn.